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WSWS : WSWS/DE : Geschichte : Rußland : Rogowin
Gedenkveranstaltung für Wadim Rogowin
Ansprache von Tatjana Iwarowna Smilga
Von Tatjana Iwarowna Smilga
30. Dezember 1998
aus dem Russischen
Liebe Freunde, ich möchte mich zunächst herzlich für die Einladung bedanken. Es bedeutet für mich eine sehr große Ehre, im Auditorium dieser berühmten Universität zu sprechen. Persönlich möchte ich mich nicht nur für die anregende Diskussion, sondern vor allem für Ihr Interesse an unserer Geschichte, der Geschichte der Linken Opposition und an den Erschießungen der Revolutionäre bedanken.
Ich bin in der Familie eines der bekanntesten Revolutionäre aufgewachsen, der sehr bald verstand, daß die Revolution den Weg verließ, den sie ursprünglich eingeschlagen hatte. Als er mit seinen Genossen und Freunden begann, auf die gesellschaftliche Meinung Einfluß zu nehmen, damit die Revolution wieder auf den richtigen Weg zurückfinde, stießen sie auf den unglaublich bösartigen Widerstand Stalins.
Ich muß zunächst sagen, daß ich weder Historikerin noch Politikerin bin. Aber als kleines Kind habe ich all diejenigen Leute kennengelernt, die zu meinen Eltern nach Hause kamen. Ich habe sie immer noch direkt vor Augen, obwohl seit jener Zeit sehr viele Jahre vergangen sind. Bis heute habe ich mir meine Kindeserinnerungen bewahrt. Ich erinnere mich an viele Bolschewiki und Revolutionäre und könnte unzählige Oppositionelle aufzählen. Unsere Wohnung lag gegenüber dem Kreml, und ich weiß noch, daß viele zu uns zu Besuch kamen.
1927 war ich acht Jahre alt und habe kaum verstanden, worum es in den Diskussionen ging. Aber ich wußte, diese Leute hatten an der Revolution teilgenommen und unter dem Zaren im Gefängnis gesessen. Zu uns kamen Leute wie Trotzki, Kamenew, Sinowjew, Preobraschenski, Muralow, Wladimir Michailowitsch Smirnow und viele andere mehr. Obwohl ich keine theoretischen Belege anführen konnte, zweifelte ich nicht eine Minute daran, daß mein Vater und seine Gesinnungsgenossen Recht hatten.
Der innerparteiliche politische Kampf ist bis vor kurzem kaum beleuchtet worden. Doch die Ereignisse dieser Zeit waren außerordentlich bedeutend. Es waren kaum 10 Jahre seit der Oktoberrevolution vergangen, als im Jahre 1927 der 15. Parteitag der Kommunistischen Partei stattfand.
Ich erfuhr damals von meinen Eltern einiges über Stalins persönliche Eigenschaften. Er hatte einmal bei meinen Eltern gewohnt, als ich selbst noch nicht auf der Welt war. Entweder in Petersburg oder Moskau kam er einmal mit seiner Matratze zu meinen Eltern und sagte: "Smilga, ich werde jetzt bei Dir wohnen". Zu dieser Zeit hatte er keine Unterkunft, und unter Genossen herrschten durchaus solche Beziehungen.
Meine Mutter, die eine Kosakin aus Kuban [Region im Norden des Kaukasus] war, wurde von Stalin immer in einem sehr abfälligen Ton mit "Kosakin" angeredet. Damals, im Jahr 1917, war sie erst 21 Jahre alt. Aber sie war nicht einfach nur eine Kosakin! Schon 1915, mit 19 Jahren, war sie der Partei beigetreten. Mein zweiter Nachname, Poulan, stammt von meinem Großvater, einem Ataman einer Staniza [Kosakensiedlung].
Über Stalin sagte meine Mutter später, es hätte schon in jener Zeit kein Einvernehmen zwischen ihm und meinen Eltern gegeben, ganz zu schweigen von gleichen Ideen. Mein Vater hatte mit seinen Überzeugungen niemals hinter dem Berg gehalten, weshalb er sich wahrscheinlich nie mit Stalin zusammenfinden konnte.
Ich erinnere mich noch an die erste Verbannung meines Vaters 1927. Obwohl er Rektor des Plechanow-Instituts für Nationalwirtschaft war, wurde er nach Chabarowsk geschickt. Am 7. November 1927, dem 10. Jahrestag der Oktoberrevolution, versammelten sie sich die Oppositionellen bei uns in der Wohnung. Der Kampf der Opposition hatte seinen Höhepunkt erreicht.
Mein Vater und Preobraschenski hielten auf einem der zentralen Plätze Moskaus eine Rede. Zu dieser Zeit hatte Stalin schon das NKWD organisiert. Als sie vom Balkon eines Hotels sprachen, wurden sie mit Äpfeln und allerlei Unrat beworfen. Trotzki, der noch nicht in der Verbannung war und noch im Kreml wohnte und arbeitete, war an diesem Tag ebenfalls in unserer Wohnung.
Wir wohnten in der fünften Etage, und vom Dach unseres Hauses hingen Plakate mit der Aufschrift: "Ohne Lenin den Leninschen Weg einschlagen". Auf diesen Plakaten waren die Porträts von Lenin und Trotzki abgebildet. Einige Ordner kamen herauf, wandten sich an meine Mutter und sagten: "Nehmen Sie sofort diese Plakate ab!" Meine Mutter entgegnete jedoch: "Wissen Sie, ich kann leider gar nichts machen, da das nicht meine Wohnung ist. Sie gehört Smilga. Wenn er zurückkommt, können Sie mit ihm sprechen".
Danach wurde die Polizei gerufen, die die Plakate mit langen Haken vom Dach aus abzureißen versuchte. Muralow, Oppositioneller und Befehlshaber des Moskauer Militärbezirks, war ein stämmiger und kräftiger Mann. Er kletterte aufs Fensterbrett und schlug mit einem einfachen Besen die Haken der Polizisten zurück.
All das geschah, während der Demonstrationszug an unserem Haus zum Roten Platz vorübermarschierte. Viele Leute blieben stehen und sahen zu uns hinauf. Aus der Menge wurden Rufe laut: "Brennt diese Wohnung aus, dort ist Trotzki!" Meine Mutter verschloß die Tür, damit niemand herein kam. Als sie merkte, daß wir Kinder noch zwischen allem herumliefen - ich war gerade neun und meine Schwester fünf Jahre alt - erschrak sie und brachte uns sofort in eine andere Wohnung.
Dann drangen Leute ins Haus und schlugen mit Äxten unsere Wohnungstür ein. Sie gelangten hinein, zerstörten und plünderten die Wohnung. Trotzki befand sich hinten im Arbeitszimmer meines Vaters. Meine Mutter hatte seine Tür mit allen möglichen Möbelstücken verbarrikadiert und konnte die Eindringlinge wieder hinausdrängen. Dieses Ereignis ist in die Moskauer Geschichte als "Pogrom gegen die Wohnung Smilgas" eingegangen. Ich besitze noch einen Zeitungsartikel darüber. Als wir am Abend zurückgebracht wurden, war die Wohnung völlig auf den Kopf gestellt. Die Barrikaden waren noch zu sehen und die Türen waren eingeschlagen. Dies alles geschah mitten im Zentrum Moskaus!
Ich kann sehr viel über diese Periode erzählen. Zum Beispiel auch darüber, was Trotzki für ein Mensch war. Er und seine Frau waren Kindern gegenüber sehr aufmerksam. Im Dezember 1927, als mein Vater von den Feldjägern abgeholt und in die Verbannung geschickt wurde, hielt sich Trotzki in unserer Wohnung auf. Gemeinsam begleiteten wir meinen Vater zum Jaroslawler Bahnhof. Dort hatten sich viele Menschen, die ihn unterstützten, versammelt, und sie trugen ihn auf den Händen. Das war die letzte Ehrenbezeigung für Smilga und ist als die Verabschiedung von Smilga am Jaroslawler Bahnhof in die Parteigeschichte eingegangen. Radek habe ich dort auch gesehen.
Im Sommer besuchten wir unseren Vater im sibirischen Minussinsk. Dort gab es eine ganze Kolonie von Oppositionellen, die man an diesen Ort verbannt hatte. Er lag relativ weit im Norden der Region Krasnojarsk. Heute ist in dieser Region General Lebed Gouverneur. Von der Eisenbahnstation mußten wir noch zwei Tage auf dem Jenissej flußabwärts fahren. Dort herrschten fürchterliche Bedingungen, und wir wären beinahe umgekommen.
Nachdem die Oppositionellen den Sommer 1928 in der Verbannung zugebracht hatten, überlegten sie, sich von der Opposition loszusagen. Sie befürchteten, daß Stalin immer mehr in die Verbannung schicken oder gar umbringen würde. Das hätte im Kampf gegen ihn keinen Sinn ergeben. Deshalb erklärten sie 1929 ihren offiziellen Rückzug von der Opposition.
Ich erinnere mich auch noch sehr genau daran, wie Trotzki nach Alma Ata geschickt wurde. Zu dieser Zeit wohnte er schon nicht mehr im Kreml. Er rief meine Mutter an, bat sie zu kommen und unbedingt die beiden Mädchen mitzubringen. Er wollte sich von uns verabschieden. Ich bin wahrscheinlich eine der letzten, die Trotzki noch in Rußland gesehen hat.
In der Menschenmenge war er sehr schwer zu finden. Trotzki war sportlich gekleidet, er hatte Jagdstiefel an und seinen Jagdhund mitgebracht. Er war ein bekannter Jäger. Als sich die Menge immer weiter um ihn schloß und es zu tumultartigen Auseinandersetzungen kam, zog uns meine Mutter zur Seite. Ich höre noch die Stimme von Trotzkis Sohn, Leo Sedow: "Seht her, hier werden die Führer der Revolution aus Rußland vertrieben!"
Ich verstehe sehr wenig von dem politischen Kampf, den Trotzki in scharfer Form mit den verschiedensten Leuten zu unterschiedlichen Fragen geführt hatte. Aber ich habe gesehen, wie er sich Kindern gegenüber verhielt. Er hatte nicht vergessen, die Kinder kommen zu lassen, um sich von ihnen zu verabschieden. Damals habe ich es noch nicht verstanden, heute weiß ich aber, daß es etwas sehr Außergewöhnliches war.
1929, als sich das Verhältnis gegenüber den Oppositionellen etwas lockerte und sie wieder in die Partei aufgenommen wurden, lag der Fünfjahrplan vor. Stalin hatte fünf Bedingungen aufgestellt. Mein Vater überlegte, mit Stalin wieder zusammenzuarbeiten, wenn dieser noch eine sechste Bedingung aufnehmen würde. Es ging dabei um die Frage der Wirtschaftlichkeitsrechnung, von der nur Ökonomen etwas verstehen. Er versuchte immer wieder, eine gemeinsame Grundlage mit ihm zu finden. Doch in den Diskussionen mit Stalin verlor er buchstäblich alle Haare, weil Stalin nicht begreifen wollte, daß die Ökonomie ohne Wirtschaftlichkeitsrechnung nicht vorwärts kommen würde. Letztendlich wurde mein Vater von Stalin nach Taschkent in Mittelasien geschickt, weil er ihn in Moskau nicht mehr gebrauchen konnte und jeder weiteren Diskussion aus dem Wege gehen wollte.
In der Zeit nach seiner ersten Verbannung lebten wir in einem schönen großen Haus, aus dem wir plötzlich, innerhalb von einer Woche herausgeworfen wurden. Mein Vater wurde in Taschkent von seinem Posten entfernt und kam arbeitslos nach Moskau zurück. Er konnte lange nicht verstehen, was das alles bedeutete. Wie sich später zeigen sollte, waren die Vorbereitungen für die Ermordung Kirows schon in vollem Gange.
Am 1. Dezember 1934 saßen wir zu Hause beisammen, als plötzlich das Telefon klingelte. Bucharin war am Apparat. Mein Vater sagte: "Was, ein Mord? Ich komme sofort." Kirow war in Petersburg ermordet worden. Mein Vater wurde gebeten, sofort in die Redaktion zu kommen, weil noch in der selben Nacht eine Trauerbeilage gedruckt werden sollte. Smilga sollte seine Erinnerungen aus dem Bürgerkrieg niederschreiben. In der Redaktion herrschte große Aufregung. Natürlich war Kirow nicht von den Trotzkisten oder Sinowjewisten ermordet worden. Wer ihn umgebracht hat, wissen Sie ja. Mein Vater konnte natürlich von all dem nichts wissen.
Einen Monat später, am 1. Januar 1935, kamen sie und holten ihn ab. Anderthalb Jahre danach kam meine Mutter an die Reihe. Sie blieb in Moskau, und mein Vater wurde im Ural in einem der bekannten Gefängnisse inhaftiert, wo viele Bolschewiki einsaßen. In dem schrecklichen Jahr 1937, in dem Rogowin das Licht der Welt erblickte, wurden die Oppositionellen aus den Lagern zurück in die Gefängnisse gebracht. Ohne daß wir es wußten, brachten sie meinen Vater nach Moskau zurück.
Den Oppositionellen wurde erneut der Prozeß gemacht, und sie wurden zur Höchststrafe verurteilt: 10 Jahre ohne Recht auf Briefwechsel. Das bedeutete Erschießung. An dem Abend, als mein Vater abgeholt wurde, kam er zu uns ins Zimmer und beruhigte uns. Er sagte, jetzt würden die alten Revolutionäre und vor allem die Oppositionellen abgeholt. Vor kurzem erst erfuhr ich, daß er am 10. Januar 1937 erschossen wurde. All die Jahre hindurch habe ich versucht, durch Briefe, Schreiben und Anfragen herauszufinden, was mit ihm passiert ist.
1937 entwickelte sich ein systematischer Terror, und man hörte selbst in der Schule jeden Tag, es sei wieder ein Angehöriger eines Mitschülers abgeholt worden. 1937 war wegen der Massenerschießungen das schrecklichste Jahr. Schriftsteller, viele Bolschewiki, Angehörige der Armee und große Schauspieler wurden umgebracht. In Moskau gibt es einen Friedhof, auf dem eine Säule mit der Inschrift steht: "Grab Nr. 1 - 1937-43. Grab der Vergessenen". Wir haben erst jetzt erfahren, daß dort unsere Eltern liegen. Auch von uns hängt jetzt eine Tafel an dieser Stelle.
In der Folgezeit wurden auch die Ehefrauen der Hingerichteten, egal ob sie schwanger waren oder Kinder hatten, inhaftiert und erschossen. Wie viele gingen mit ihren Neugeborenen auf dem Arm ins Gefängnis oder brachten dort ihre Kinder zur Welt. Juri, der Sohn Kamenews, ging mit mir in die 10. Klasse. In den Sommerferien 1937 besuchte er seine Mutter in Nishnij Nowgorod. Er kehrte nicht zurück, er wurde dort erschossen. Erschossen wurde auch der Sohn eines weiteren Oppositionellen, Dobnis. Auf dem Umschlag von Rogowins Buch "1937" habe ich sein Foto erkannt.
Vieles konnten wir uns damals nicht vorstellen. Fünf Mädchen aus unserer Klasse wurden ein Jahr nach Beendigung der Schule verhaftet. In der Schule waren ständig Provokateure um uns herum, die uns ausfragten.
Ich kann mich noch an eine Episode erinnern, als ich mich mit einem solchen Provokateur unterhielt und ihn dabei folgendes fragte: "Wann soll es zur Weltrevolution kommen, wenn man im Westen erfährt, daß bei uns alle alten Bolschewiki verhaftet werden?" Er trug das natürlich sofort dem NKWD zu. Als man mich später abholte, hielt mir der Staatsanwalt vor, ich hätte gesagt, es werde keine Weltrevolution geben. So wurde ich als 18jährige in Lager und Verbannung geschickt und kann froh sein, daß es nicht noch schlimmer gekommen ist.
Was für Zustände in den Lagern und der Verbannung herrschten, brauche ich nicht zu sagen. Es gab Baracken speziell für Kinder, in denen fürchterliche Bedingungen herrschten.
Während ich hier in Deutschland an der Humboldt-Universität darüber spreche, empfinde ich Euch gegenüber eine tiefe Dankbarkeit. Ich hätte niemals geglaubt, daß es irgendwann einmal die Möglichkeit und das notwendige Interesse geben würde, über diese Fragen zu diskutieren. Uns wurde damals immer gesagt, Stalin würde älter als 100 Jahre und jeden von uns überleben. Wir sagten immer, Stalin solle nicht sterben, sondern verrecken. Als Stalin starb, war es wie eine Befreiung. Wir konnten es kaum glauben und waren alle restlos begeistert. Stalin gab es nun nicht mehr! Wir hatten schon befürchtet, daß wir mit unseren Kindern, die wir mittlerweile bekommen hatten, immer fern der Heimat in der Verbannung bleiben müßten und daß alles so bleiben würde, wie wir es in den schlimmsten Tagen erlebt hatten.
Obwohl so viele Bücher über dieses Thema veröffentlicht worden sind, von Wolkogonow und anderen mehr, wurde niemals das beschrieben, was wir erlebt hatten. Es kam auch viel Belletristik über diese Zeit heraus - Grossman, Rybakow, Ginsburg oder Warlam Schalamow mit seinen "Kolyma-Erzählungen" zum Beispiel. Als ich die Bücher von Rogowin kennenlernte, war ich sehr bewegt. Ich lese sie wie einen Roman, obwohl ich beim Lesen Herztropfen nehmen muß.
Über Wadim Rogowins Schaffen hat David North schon sehr viel gesagt. Als Mensch war Wadim Sacharowitsch außergewöhnlich. Er war intelligent, feinfühlig und sensibel, aber auch ein Künstler. Ich kann bis heute nicht glauben, daß jemand ein solches Werk schreiben konnte. Er konnte dies nur tun, weil er sich der Wiederherstellung der historischen Wahrheit verpflichtet hatte. Leider ist er viel zu früh von uns gegangen.
Aus Eurer Aufmerksamkeit, wie ich sie auch in Frankreich, Amerika, Australien und anderen Ländern erfahren habe, schließe ich, daß wir gemeinsam eine Wiederholung dieses großen Terrors verhindern können. Er ist noch nicht allzu lange her, und seine Folgen wirken bis heute nach und verstärken sich gegenwärtig wieder. Sie wissen selbst, was in Rußland derzeit passiert. Ich möchte Ihnen meinen tiefsten Dank aussprechen für Ihr Interesse an dieser tragischen Geschichte Rußlands.
Siehe auch: Einleitung
(30. Dezember 1998)
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